Der selektive Serotonin- und Noradrenalinwiederaufnahmehemmer (SSNRI) Duloxetin (Cymbalta) ist seit Juli 2008 neben der Zulassung für die Behandlung von Episoden einer Major Depression und von Schmerzen bei diabetischer Polyneuropathie auch für die GAS zugelassen. Damit steht jetzt neben Escitalopram, Paroxetin und Venlafaxin ein weiteres Antidepressivum zur Therapie der GAS zur Verfügung. Auch Pregabalin ist für diese Indikation zugelassen.
In der Schweiz ist Duloxetin für diese Indikation nicht zugelassen.
Als Startdosis werden 30 mg/Tag als Einmalgabe vorgeschlagen; die übliche Erhaltungsdosis beträgt 60mg/Tag. Je nach individuellem Ansprechen des Patienten kann die Erhaltungsdosis im weiteren Verlauf auf die zugelassene Tageshöchstdosis von 120 mg einmal täglich gesteigert werden.
Die Zulassung stützt sich auf zwei positive placebokontrollierte Studien (1,2), zwei positive, placebokontrollierte Studien mit Venlafaxin als aktive Kontrollsubstanz (3,4) und eine kontrollierte Studie zur medikamentösen Erhaltungstherapie bei GAS (5). Patienten, die auf eine offene, 6-monatige Behandlung mit Duloxetin respondiert hatten, zeigten hierbei bei Beibehalten der medikamentösen Behandlung mit Duloxetin in den nachfolgenden 6 Monaten deutlich geringere Rückfallraten (13,7%) im Vergleich zu Placebo (41,8%) (p≤ 0,001) (5). In einer gepoolten Analyse der beiden aktiv kontrollierten Studien mit als Vergleichsubstanz (3,4) zeigte Duloxetin eine dem Venlafaxin vergleichbare Wirksamkeit; beide Substanzen waren Placebo überlegen (p≤ 0,001) (6).
Francesca Regen, Berlin
Ion Anghelescu, Berlin
Otto Benkert, Mainz